Was der Bauer nicht kennt, . . .

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Veranstaltet vom
Landkreis Dahme Spreewald und der Stadt Lübben (Spreewald), gefördert von Kulturland Brandenburg 2022 und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Zeitraum: 15. Mai bis 11. September 2022
Ort: Wasserlandschaft Lübben (Spreewald)
KONZEPT
WAS DER BAUER NICHT KENNT, …
Das Konzept der spektrale 10, das in Verbindung zum Kulturlandthema 2022 „Lebensart in Brandenburg“ steht, baut auf prägenden Erscheinungen und Entwicklungen der Vergangenheit und Gegenwart auf. Beginnend mit den Einflüssen der Migrationsbewegungen seit dem Mittelalter auf die Lebensart der Brandenburger führt die geschichtliche Entwicklung über die Herrschaftszeiten des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640-1688)und Friedrich II. (1740-1786), die Reformbewegungen des 19. Jahrhunderts bis zu den Problemen und Konflikten der unmittelbaren Gegenwart. Dabei zeigt sich, dass durch kluge und vorausschauende Politik der Landesherren Brandenburg seit dem Mittelalter von Migration mehr geprägt wurde, als andere Regionen in Deutschland. Es zeigt sich auch, wie langfristig positiv und bereichernd der Einfluss von Siedlern und Flüchtlingen beispielsweise aus Flandern, Holland, Schweiz und Frankreich auf Einheimische gewirkt hat. Welche Modernisierung damit verbunden waren und wie sich die Alltagskultur kontinuierlich verbessert hat.
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Der Titel der SPEKTRALE 10 geht auf ein wenig freundliches Sprichwort aus Westfalen zurück. Das Thema mag für ein Kunstprojekt zunächst ungewöhnlich anmuten. , denn es lautet: Was der Bauer nicht kennt…
Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht, meint dieses grobe Sprichwort, das wahrscheinlich einer Zeit entstammt, als sich die Menschen vorwiegend von dem ernährten, das sie selbst sammelten oder anbauten. Längst hat der Wortsinn sich auf andere Lebensbereiche und Personengruppen übertragen und seine Bedeutung erweitert. In jüngerer Zeit findet er Anwendung in Situationen, in denen Menschen aus Vorsicht oder aus Unkenntnis etwas Unbekanntes ablehnen.
Mit Blick auf das Kulturland Thema 2022 „Lebensart in Brandenburg“ erhält das Bild vom ablehnende Bauern, der sich jedweder fremder Einflüsse zu entziehen sucht, eine landesgeschichtliche Dimension, die vom seinerzeitigen Kartoffelbefehl Friedrichs II. bis in unsere unmittelbare Gegenwart reicht. Auf die Frage nämlich, was Brandenburger Lebensart ausmacht, gibt es keine einfache Antwort. Von einer besonderen Landesidentität zu sprechen, ist zudem schwierig, weil in großem Umfang und über die Jahrhunderte Einflüsse von Migration und Bevölkerungsaustausch maßgeblich dazu beigetragen haben, aus Brandenburg einen Schmelztiegel verschiedener Kulturen und ein tolerantes Herrschaftsgebiet zu machen, in dem nicht nur Glaubensflüchtlinge Schutz fanden. (HS)
Die SPEKTRALE ist Teil des Netzwerks KUNSTRAUM SPREEWALD.
Kurator:
Herbert Schirmer, Kunst+Kommunikation
Telefon: +49 (0) 1 78 530 97 59
E-mail: herbert.schirmer@web.de