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Flüchtlinge – ein zeitloses Feindbild!?

17. Mai bis 17 September 2020

 Veranstaltet vom

Landkreis Dahme Spreewald und der Stadt Luckau, gefördert von Kulturland Brandenburg 2020 und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Zeitraum: 17. Mai bis 17. September 2020
Ort: Luckau, Stadtraum, Laga-Park und Kulturkirche


Das Kunstprojekt unter dem Titel „Flüchtlinge – ein zeitloses Feindbild?“will mit künstlerischen Mitteln aufzeigen, dass das Thema Migration als historische Gegebenheit nicht neu ist. Zwangsmigration, wie sie, verursacht von den Deutschen, während des Zweiten Weltkrieges und massenhaft seit 1945 ausgelöst wurde, hingegen schon. Unter Rückbezug auf die verbürgten und in ihrer Rücksichtslosigkeit wesentlich von Hitler und Stalin initiierten Vorgänge der Vertreibung und der Ausweisung großer Bevölkerungsgruppen am Ende des Zweiten Weltkrieges stehen die Vertreibung von Deutschen, Polen und Ukrainern infolge der Neuaufteilung Mittel- und Osteuropas durch die Alliierten im Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung.
Zwischen den Ereignissen nach 1945 und berechtigten Ängsten und geschürten Befürchtungen in unserer gegenwärtigen Mehrheitsgesellschaft soll der Bogen geschlagen werden, der allgemein-grundsätzliche und Einzelerscheinungen in ihrer sozialen und zeithistorischen Differenziertheit zum Gegenstand einer durch Kunstobjekte angestoßenen gesellschaftlichen Debatte wird, die wir heute unter anderen Umständen, aber mit vergleichbaren Symptomen wieder erleben.
Welche Rolle spielt die Erinnerung der Vertriebenen heute? In welches Verhältnis werden sie zur Politik und den Verbrechen des Nationalsozialismus gebracht? Welche Verbindungen ergeben sich zum aktuellen Thema Migration und dem Umgang mit „Angstmacherei, Mythen, Halbwahrheiten und Lügen“ (Lamya Kaddor), jene irritierende Gemengelage, die häufig von einer Minderheit von Abschottungsbefürwortern, die erkennbar den öffentlichen Diskurs diktieren, zum politischen Eigennutz produziert wird. Nicht die Migration ist das Problem, sondern der Umgang damit . . .

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Im Jahr 1945 waren es ca. zwölf Millionen Deutsche, die, im Rücken zurückflutender Wehrmachtsverbände und getrieben von der Roten Armee, zum Kriegsende aus Mittel- und Osteuropa vertrieben wurden oder unter ständiger Lebensgefahr flohen. Sie zogen auf Trecks gen Westen, gerieten in militärische Schlachten, wurden evakuiert, deportiert oder zu einem späteren Zeitpunkt ausgewiesen oder interniert. Vor allem Frauen, Alte und Kinder erfuhren unterwegs unermessliches Leid. Viele wurden ausgeraubt, vergewaltigt, sind erfroren, wurden stellvertretend für widerfahrenes Leid getötet oder verhungerten. Für alle, die es dank eines übermenschlichen Lebenswillen ins „Reich“ schafften, setzten sich die Torturen nach ihrer Ankunft 1945 fort.

Millionen Heimatvertriebene aus Ostpreußen, Pommern oder Schlesien und dem Sudentenland stießen auf eine wirtschaftlich geschwächte und von menschlicher Erschöpfung geprägte Gesellschaft, die während des Krieges große Opfer gebracht hatte. Flüchtlinge und Vertriebene fanden zwar notdürftige Aufnahme, erfuhren auch solidarische Hilfe. Als Besitzlose aber trafen sie in Teilen auf eine abgestumpfte Gesellschaft, die sie ablehnte. Bis weit in die 1950er wurden jene, die häufig genug nur ihr nacktes Dasein gerettet hatten, von den Einheimischen verachtet, auch weil die Aufnahmegesellschaft selbst bis in die 1950er Jahre in einer Ausnahmesituation gefangen war. Erschwerend kam hinzu, dass Dummheit, und Verblendung, Kälte, Bosheit und Hass des nationalsozialistischen Systems ungebrochen fortwirkten und sich nunmehr gegen die deutschen Fremden richtete. Angelockt von besseren materiellen Bedingungen, verließen in den frühen 1950er Jahren viele von ihnen die DDR in Richtung Bundesrepublik


Die SPEKTRALE ist Teil des Netzwerks KUNSTRAUM SPREEWALD.

 


Kurator:

Herbert Schirmer , Kunst+Kommunikation

Telefon: +49 (0) 1 78 530 97 59
E-mail: herbert.schirmer@web.de


Katalog Kunstausstellung 9


 

Kunstausstellung 9 / Künstler


Astrid Köppe

Astrid Köppe
Berlin

Website: www.astridkoeppe.blogspot.com

Astrid Köppe

Lebt und arbeitet seit 2001 in Berlin und Brandenburg

VITA
1974
geboren in Köthen / Anhalt
1992–99
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
1998
Diplom
1999
Meisterschülerin an der Hochschule daselbst
2000
Preisträgerin im Wettbewerb „Kunst am Wasser“, Gifhorn, 1999
2007
Förderung durch Käthe-Dorsch-und Agnes-Straub-Stiftung
2010
Residenzstipendium, Lost Generation Space/Goethe-Institut, Kuala Lumpur, Malaysia
2011
Residency, Young-Eun Museum, Gwangju, Südkorea, Jahresstipendium Künstlerhaus Meinersen, Landkreis Gifthorn
2018
Stipendium Junge Akademie, Akademie der Künste, Berlin

Verwurzelt – entwurzelt

Ist das noch Naturmaterial oder schon ein Stück Architektur aus pflanzlichen Bestandteilen? Der große Wurf entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Flechtwerk aus vielen kleinen Stücken eines unterirdisch gewachsenen Materials, das aus gekrümmten Wurzelfragmenten, gesammelt in den Wäldern bei Golßen, schnörkellos zusammengefügt, nach scheinbar organischer Vollendung strebt. Was Astrid Köppe aus zersägten Stubben und fragmentierten Bauwurzeln zu einem verschlungenen Knäuel gebündelt hat, wirkt wie eine Umwandlung ehedem elementarer Wuchskräfte. Sie vereint im wechselhaften Kräftespiel tektonischer Verfestigung und organischer Verästelung den Gegensatz zwischen Wildwuchs und gestaltetem corpus.

Marietta Thier

Marietta Thier
Lübben (Spreewald)

Webseite: www.mariettathier.de

Marietta Thier

Lebt und arbeitet in Lübben (Spreewald) und Berlin

VITA
1956
in Oelde, Nordrhein-Westfalen geboren, lebt seit 1999 in Lübben
1978-84
Studium der Malerei an der Universität der Künste Berlin; danach Meisterschülerin daselbst; Stipendium des Berliner Senats und der Karl-Hofer-Gesellschaft, Studienaufenthalte in London und Andalusien
seit 2005
Lehrauftrag an der Universität in Chemnitz; zurzeit ist Marietta Thier auch Kunst- und Theaterlehrerin an der Katholischen Schule Sankt Marien in Berlin-Neukölln

Sie wussten nicht, ob sie leben oder sterben

Im Osten kommt man zum russischen Menschen. Das ist alles so selbstverständlich. Ich kann mir aber nicht helfen, den Tschechen hier im Südosten Deutschlands finde ich keineswegs so selbstverständlich. Viel Gutes sagt man ihm nicht nach. — Feldpost Obergefreiter Thier 15484/1945

 

Wir haben unser Zuhause und damit die Vertrautheit des Alltags verloren. Wir haben unseren Beruf verloren und damit das Vertrauen eingebüßt, in dieser Welt irgendwie von Nutzen zu sein. — „Wir Flüchtlinge“ Hannah Arendt/1943


 

„Sie wußten nicht, ob sie leben oder sterben“ sucht in Malerei und einem Schwarzweiß-Film nach den transhistorischen Ursachen für Vertreibung. Vor dem Hintergrund von Hanna Arendts Essay „Wir Flüchtlinge“ von 1943 und den Feldpostbriefen des Obergefreiten Thier (Nr. 15484) werden in einer Mischung aus Text, Ton und Bildern zwei zeitversetzte und gegenläufige Erfahrungen der „Flucht“ gegenübergestellt. Auf der einen Seite stehen die Erfahrungen einer jungen Frau. Gemeinsam mit ihrer Familie ist sie vor dem seit 2011 in Syrien herrschenden Krieg nach Deutschland geflohen. Ihr gegenüber stehen Eindrücke aus der Feldpost eines Wehrmachtssoldaten. 1933 war er in die NSDAP eingetreten und wurde ab 1944 als Sanitäter an der Ostfront stationiert. Seine Briefe und Photographien sind die Dokumente eines durch eine Rassen-Ideologie vorgeschriebenen Blickes, der in der Entmenschlichung des Anderen Vertreibung rechtfertigt.
In der Assemblage aus Feldpost, philosophischem Text, gemalter Photographie und Filmaufnahmen entstehen ästhetische Schnittstellen zwischen den beiden Einzelschicksalen. So wird die Installation zu einer Plattform, die eine unmittelbare Beziehung zwischen der Verachtung der Nationalsozialisten für die im Osten Europas lebenden Menschen als „rassisch unerwünschte“ Bevölkerung und dem Schicksal derer, die durch den Krieg in Syrien ihre Heimat verloren haben, hergestellt. Es entsteht ein ästhetischer Raum, der die zeitlose Frage nach den Ursachen, Motiven und Konsequenzen von Vertreibung stellt: Warum raubt jemand anderen Heimat und Schutz?
„Sie wußten nicht, ob sie leben oder sterben“ versucht, die ideologischen Vorstellungen, mit denen der Einzelne seine Teilnahme an der gewaltsamen Vertreibung von Millionen von Menschen rechtfertigt, künstlerisch zu sezieren und zum Nachdenken anzuregen.

 

Birgit Knappe

Birgit Knappe
Berlin/Michendorf

Webseite: www.knappe-kunst.de

Birgit Knappe

Lebt und arbeitet in Berlin und Brandenburg/Michendorf

VITA
geboren in Bad Oldesloe, Schleswig-Holstein
1976-1982
Studium an der Universität der Künste Berlin. Meisterschülerin
1988-1992
Lehrauftrag für Bildhauerei und plastisches Gestalten an der UdK Berlin
1994-1997
Gastprofessur für Bildhauerei an der Humboldt-Universität Berlin
seit 1982
freie und Auftragsarbeiten für Innen- und Außenräume

Stipendien
2001 Stipendium Künstlerhaus Lukas (Stiftung Kulturfonds)
1997 Gastatelier in den Tel Aviv Artist’s Studios, Israel
1994 Atelierstipendium Ekely, Norwegen (Kultusministerium Schleswig-Holstein)
1993 Villa-Serpentara-Stipendium, Italien (Akademie der Künste Berlin), Stipendium Künstlerhaus Selk (Land Schleswig-Holstein)

Desire Lines…Wunschwege

Wunschwege sind Zeugen von Bewegungen im Stadt- oder Landschaftsraum. Sie zeigen den “natürlichen”, direktesten Weg zu einem gewünschten Ziel – von vielen Menschen als solcher erkannt, gewählt und ausgetreten – abseits von offiziell vorgesehenen Wegeführungen.

Alle Benutzer verfolgen auf diesen Wegen das gleiche Ziel. Wir finden sie überall: in Städten, Parks, freier Landschaft, als inoffizielle Verbindung zwischen Orten, über Grenzen hinweg. Es gab sie zu allen Zeiten. Mittlerweile gibt es historische und urbanistische Untersuchungen dazu, die zeigen, dass diese Pfade Stadt- und Landschaftsentwicklungen prägten und beeinflussten (siehe u.a. Andrew Furman, Rem Koolhaas).

Desire Lines sind darüber hinaus Ausdruck des freien Willens, der Möglichkeit, eine Wahl zu haben, Widerstand zu leisten gegen Gegebenes. Fluchtbewegungen und -wege können in diesem Sinne eigene Landkarten zeichnen, in speziellen Ausprägungen in verschiedenen Zeiten mit ihren eigenen Bedingungen, in allen Teilen der Welt. Der elementare Wunsch, ein sicheres, freies Leben zu führen lässt Menschen sich auf den Weg machen, “Desire Lines” erschaffen.
Nicht immer erfüllt letztlich das Ziel die Hoffnungen …

Micha Brendel

Micha Brendel
Hohendorf/Brandenburg

Webseite: www.micha-brendel.de

Micha Brendel

Lebt und arbeitet seit 2010 in Hohendorf /LDS

VITA
1959
geboren in Weida /Thüringen,
1980-82
Volontär und Szenenbildassistent im DDR-Fernsehen
1980–82
Abendstudium Malerei/Grafik, Kunsthochschule Berlin Weißensee
1982–87
Studium Bühnenbild, Hochschule für Bildende Künste Dresden
1984 – 87
Herausgeber der unabhängigen originalgrafischen Künstlerzeitschrift „U.S.W.“
1982 – 92
Gründung und Auftritte der „Auto-Perforations-Artisten“ mit Else Gabriel, Via Lewandowsky und Rainer Görß

seit 1987 freiberuflicher bildender Künstler in Berlin
1991 Arbeitsstipendium Kunstfonds
1993 Projektstipendium Stiftung Kulturfonds
1994 Arbeitsstipendium des Berliner Senats
1997 Katalogförderung des Berliner Senats
2013 Preisträger „aquamediale 9“
2018 Teilnahme am Landschafts-Pleinair in Lübbenau/Spreewald

  Gras über die Sache wachsen lassen

Auf einer Flucht wird alles auf das Überlebensnotwendige reduziert; manchem bleibt nicht die geringste Habseligkeit, außer seiner Kleidung. Schuhe stehen als Symbol für Flüchten, Verlassen, Weggehen, Unterwegssein. Die unkomfortable und existentiellste Form des Fliehens –geschieht zu Fuß. Manchmal tausende Kilometer, in allen Jahrhunderten. Schuhe in allen Größen und Geschlechtern wiederspiegeln, dass es jeden treffen kann: Männer, Frauen, Kinder, alle sozialen Schichten. In den schönen und gepflegten Parkanlagen der Kleinstadt Luckau, des Bürgers Spazieridylle, erscheint mitten unter den frisch gepflanzten Frühlingsblühern ein Mal. Eine Fläche aus verendeten, verkümmerten Pflanzen, denen es an Lebensnotwendigem mangelt.
Daraus ragen aufrecht „gepflanzte“ Schuhe, die die angestammten Pflanzen verdrängen oder ebenfalls um gefällige Betrachtung und Respekt bitten. Das strenge, gleichmäßige Raster der Schuh- Monolithen ruft eine seltsame Verbindung von gartenarchitektonischer Ordnung und den endlosen Reihungen der Soldatengräber hervor.
Ein Park im Park. Micha Brendel, Textauszug, März 2020

Hans Scheib

Hans Scheib
Berlin und Brandenburg:

Hans Scheib

Lebt und arbeitet in Berlin und Brandenburg

VITA
1949
geboren in Potsdam, aufgewachsen in Berlin, Schriftsetzer-Lehre, Abitur, Wehrdienst
1971-76
Studium der Bildhauerei, Hochschule für Bildende Künste Dresden
ab 1976
freiberuflicher Bildhauer in Berlin / Ost
ab 1985
freiberuflicher Bildhauer in Berlin / West
1989
Kleinbronze HYPERION für den Carlo-Schmid-Preis, Carlo-Schmid-Stiftung Stuttgart
1995
Kunstförderpreis der Akademie der Künste, Berlin; 1.Preis beim Wettbewerb „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ mit Hella Rolfes, Christine Jackob-Marks und Reinhard Stangl (nicht realisiert)
ab 2001
Mitglied der Freien Akademie der Künste, Hamburg
2004
Studienaufenthalt in der Villa Romana, Florenz; Werkstatt in Kolchis, Tiblissi / Georgien
2005
Einladung zur 2. Internationalen Biennale Peking / China
2006
Projekt Pirosmanis Tisch, Tiblissi / Georgien und Jerewan / Armenien
2007
Visiting Artist im Oberlin College, Oberlin / Ohio
2008
Listros-Projekt in Addis Abbeba / Äthiopien
2010
Breakthrough-Projekt, USA, in Nashville, Aspen, Washington, San Antonio, Einladung zur 4.Internationale Biennale Peking, Kunstmesse Istanbul
2014
Egmont-Schaefer-Preis 2014, Berlin; Atelierumzug nach Berlin- Spandau

Io

farbig gefasst, Höhe: 240 cm

Für Hans Scheib ist die griechische Priesterin Io eine starke Symbolfigur für Flucht,  Vertreibung und Neubeginn. Die 240 cm hohe expressive Holzplastik ist grob behauen und farbig gefasst.

Io ist die Tochter des griechischen Flussgottes Inachos. Dieser ist ein Sohn von Gott Okeanos, dem Vater aller Flüsse und der Meeresgöttin Thetys war. Io wird bei Hera, der Gattin von Zeus, Priesterin. Von Zeus, dem Herrscher des Olymp, verführt, verwandelt die wütende Hera Io in eine Kuh, die sie vom hundertäugigen Ungeheuer Argos bewachen lässt. Von Gott Hermes, einem Sohn von Zeus befreit, lässt Hera Io daraufhin über viele Länder hinweg von einer Bremse jagen. Die qualvolle Flucht endet schließlich in Ägypten, wo die vom olympischen Göttervater schwangere Io ihr menschliche Gestalt zurück erhält. Sie entbindet den Sohn Epaphos und steigt zur Göttin Isis auf. Die von Zeus durch zahllose Liebschaften gedemütigte Hera lässt nun auch Epaphos rauben, der von seiner Mutter zurückgeholt und später König von Ägypten wird.

      Catrin Große

Catrin Große, Diplom-Malerin
Doberlug-Kirchhain
Webseite: www.catrin-grosse.de

Catrin Große

Lebt und arbeitet in Doberlug-Kirchhain

VITA
1991-93
Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Diplom-malerin/Grafikerin, Meisterschülerin
1994-95
postgraduales Studium Druckgrafik am Royal College of Art, London, Entwicklung der Ambossdrucktechnik
seit 1995
freischaffend als Grafikerin/Plastikerin
seit 1998
Metallskulpturen, Druckgrafik in der eigenen Werkstatt
seit 2002
Honorartätigkeit: Kreativtechniken, Entwicklung von Angeboten für die Erweiterung des Kunstunterrichts und die Integration künstlerisch-ästhetischer Prozesse in den Lernprozess: fächerübergreifend (ARTuS!-Projekt), Weiterbildung für KunsterzieherInnen
2004-07
filmische Projekte
2007
internationales Druckgrafikprojekt in Wrexham, Wales mit Vorträgen und Workshops am Yale College und der Wales University of Art
2013
Zusammenarbeit mit Chris Bird-Jones (Glaskünstlerin, Wales)
2013-14
Gestaltung von Atelier und Skulpturengarten Doberlug als Veranstaltungsort
2019
Weiterbildung für Lehrer und Glasfachleute am Bildwerk Frauenau

 

Unter anderen Umständen

Unter anderen Umständen bezieht sich auf Verlusterfahrungen, die besonders in Kriegszeiten und unmittelbar danach Leben und Alltag vieler Menschen bestimmen. Bei Catrin Große ist es Im konkreten Fall die bedrohte Mutter-Kind-Bindung. Beide Figuren sind anwesend, nur eben unter anderen Umständen als üblich. So, wie eine enge Bindung auch nach Trennung oder Verlust weiterhin besteht. Mit der am mittleren Blindfenster der Chorfassade der Kulturkirche angebrachten Messing-Bronze-Plastik greift Catrin Große eines der ältesten und wichtigsten Motive der Kunstgeschichte überhaupt auf. Frei von Klischees und entfernt von Instinkthaft-Mütterlichem erweisen sich ihre Figuren als von Emotionen und Tiefgang gleichermaßen Gezeichnete, die in reduziertem Ausdruck Melancholie und In-sich-gekehrt-sein verkörpern.
Unter anderen Umständen, Messingbronze im Wachsausschmelzverfahren, Maße: Höhe ca. 150 cm, Breite ca. 44 cm

 

 

 

 

 

 

 

 

 


TRAUMA-THERAPIE

Den Anlass für das zweite Projekt, direkt am Stadtgraben gegenüber vom Schlossberg, bot ein zugezogener Stachelbaum, dessen zahlreiche Stacheln am Stamm Catrin Große animierten, mit handelsüblichen und farbig gestalteten Flaschenkorken die gefährlich wirkenden Spitzen zu entschärfen. Trauma-Therapie bedeutet soviel wie Schadensbegrenzung mit Heilungsaussichten mittels Farben und deren psychologischer Wirkung auf die Betrachter.  Herbert Schirmer

Roland Boden

Roland Boden
Berlin

Webseite: www.rolandboden.de

Roland Boden

Lebt und arbeitet in Berlin

VITA
1962
in Dresden geboren, lebt und arbeitet in Berlin .
Schule, Abitur, Militär, Studium TU Dresden Bauingenieurwesen
1992/94
Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin
1994/95
Philipp-Morrisstipendium für Malerei
1998
Arbeitsstipendium Ohio Arts Council, Cleveland/USA
2000
Stipendium der Kulturstiftung Sachsen
2002
Stipendium IASKA Perth /Australien
2003
Jahresstipendium Deutsche Akademie Villa Massimo Rom (K)
2004
Arbeitsaufenthalt in Buenos Aires / Argentinien
2005
artist in residence APT Gallery London
2009
Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn

 

Auslöschung

Kriegsbedingte Vertreibung hat ein Teil von Roland Bodens Familie nach 1945 am eigenen Leib erfahren. Darum hat er das Thema zum Anlass genommen, vage oder verschüttete Erinnerungen an zurückliegende Generationen, die er nur vom Hören-Sagen und aus alten Fotografien kennt, neu zu entdecken, eine Reise zu den früheren landschaftlichen und sozialen Wurzeln seiner Familie zu unternehmen. In Vorbereitung auf die spektrale 9 ist er für zwei Tage mit der Kamera durch Schlesien gereist, um jene Orte, in denen seine Vorfahren einst gelebt haben, nach erkennbaren Spuren dieser Herkunft abzusuchen und zu fotografieren.
Im Ergebnis dessen werden im LAGA-Park vier großformatige Fotografien zu sehen sein, die während der Reise in die Vergangenheit entstanden sind. Auf vier Aufstellern werden sie in künstlerischer Form dokumentieren, welche Zeichen zwischen Vergänglichkeit und Bewahrung geblieben sind. hs

 

 

 

 

 

Nele Probst

Nele Probst
Berlin

Webseite: www.nele-probst.de

Nele Probst

Lebt und arbeitet in Berlin

VITA
1989-1993
Studium Visuelle Kommunikation, bei Prof. Günter Slabon, Prof. Wolf Magin, Prof. Roland Fürst, Prof. Eckhard Neumann
1993 -1995
Hamburg
1999 -2005
künstlerische Leitung der „offenen Ateliers“ im Prenzlauer Berg, Berlin
2000/01
Ausstellungsprojekt „167c (künstlerische Leitung), Berlin
2005 – 2010
Künstlerprojekt „Zur gleichen Zeit am gleichen Ort“
seit 2009
Mitglied VBK, Berlin
2011 – 2012
Gründung des Künstlerkonglomerats „Trockenübung“
2014
„Zwischennutzung Schönhauser-Allee“

Lebensbaum und Schiff transparent

Der Baum besteht aus den Bruchstücken eines normalen Lebens, wie es jeder Mensch auf der Welt führt. Wir erkennen Stuhlteile, ein zerbrochenes Fenster, Spielzeug, Fußbodenreste, Notschilder und Rohrstücke. Ein zerstörtes Zuhause.
Bestehend aus den Fragmenten eines ganz normalen, aber nun abgerissenen und zerstörten Lebens, kommt ein Mensch (jetzt ein Flüchtling), in ein ihm fremdes Land, um dort Schutz Aufnahme und Zukunft zu finden. Er kommt in der Hoffnung, ein neues sicheres Leben führen zu können.
Wenn wir das zulassen können, Platz einräumen, Unterstützung gewähren, uns kümmern, kann so jemand „anwachsen“, neue Wurzeln bilden, sich in einem neuen Land verankern und hoffentlich weiterwachsen. Dann können sich diese Menschen in das neue Landschaftsbild, wenn auch vielleicht als fremdartig empfundene Pflanze, einfügen und die heimische Vegetation bereichern.
Diesen Baum stellte ich mir an dem Weg entlang der alten Stadtmauer vor, als Hinweis auf Zuwachs, Erweiterung und Ausdehnung. Schon immer haben sich neu zukommende Menschen an Stadtgrenzen angesiedelt, die sich dadurch „natürlich“ erweitert haben, gewachsen sind und nicht zuletzt zu Metropolen wurden.   Nele Probst, März 2020

 

Roland Schefferski

Roland Schefferski
Berlin

Webseite: www.roland-schefferski.net

Roland Schefferski

Lebt und arbeitet in Berlin

VITA
1956
geboren in Katowice geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Brandenburg
1971 – 1976
Besuch des künstlerischen Gymnasiums in Wrocław
1976 – 1981
Studium der freien Kunst an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Wroclaw
1984
Übersiedlung nach Berlin
1989
Gründung eines eigenen Kunstprojekts – das bis 1991 bestehende Kunstmagazin WEAST, dessen Mitherausgeber er war und das internationale Beachtung fand (u. a. in der Sammlung des Museum of Modern Art, New York).

Ich bin fremd

Die Rezipienten meiner Installation sollen nicht mit irgendwelchen Bildern von Flüchtlingen konfrontiert werden. Sie werden mit sich selbst konfrontiert, indem ihnen im wahrsten Sinne des Wortes der Spiegel vorgehalten wird. Beim Betrachten des eigenen Bildes in den für diese Installation eingesetzten Spiegeln, werden sie unerwartet auf subtile Weise in eine zwar leicht irritierende aber auch eine ungewöhnliche Lage versetzt. Zunächst werden sie sich selbst in einem der Spiegel erblicken. Bei der Wahrnehmung der eigenen Person werden sie einen kleinen, anfänglich unlesbaren Schriftzug entdecken. Sie werden erkennen, dass es sich um eine Spiegelschrift handelt und werden versuchen ihn zu lesen. Auf jedem Spiegel wird der Satz ich bin fremd eingraviert, als ob er die Spiegelung eines Schriftzuges auf der Kleidung des Betrachters wäre. Somit soll die Aussage durch die Selbstwahrnehmung des Betrachters verstärkt werden. Kulturell symbolisiert der Spiegel die Möglichkeit der Selbsterkenntnis. Es ist wichtig, dass wir uns selbst einen Spiegel vorhalten, damit wir unser Verhalten besser verstehen können. Vielmehr als Bewertung unseres Verhaltens gegenüber Fremden interessiert mich der Mechanismus dieses Verhaltens.

Roland Schefferski, März 2020

Rainer Görß & Ania Rudolph

Rainer Görß &
Ania Rudolph
Berlin und Brandenburg

Rainer Görß & Ania Rudolph

Leben und arbeiten in Berlin und Brandenburg

VITA (RAINER GÖRSS)
1960
geboren in Neustrelitz, in Berlin getauft, aufgezogen, alphabetisiert, belehrt und eingezogen
1967 / 84
Bitterfelder Weg / Tramp / VEB Arbeiter /Koch / Bühnentechniker am Deutschen Theater in Berlin / Obermatrose Volksmarine (NVA)
1984 / 89
Bühnenbildstudium / Malereistudium Kunsthochschule Dresden bei Günter Hornig und Johannes Heisig
1989
Mitglied Verband Bildender Künstler DDR/ Dt.. Künstlerbund
1992
Freie Akademie der Künste Leipzig
1990
NRW große Kunstausstellung Förderpreis
1991
Stipendium Akademie Solitude Stuttgart /
1992
Stipendium Middle American Art Alliance USA
1994 / 95
Künstler Projektförderungen Z1
1995
Stipendium des Kunstfond Bonn
1996 / 97
Projektförderung Deutsche Klassenlotterie
1998
Arbeitsstipendium Kultursenat Berlin
2006
Projektförderung Hauptstadtkulturfond APA – 1985-90 Autoperforationsartistik, Studien zu Zeichen, Schriftbildern

VITA (ANIA RUDOLPH)
1964
in Berlin geboren und aufgewachsen
1985 / 87
Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee; Studium an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Burg Giebichenstein in Halle (Saale)
1991
Abschluss als Industrie-Designerin, daselbst Mitarbeit in unterschiedlichen Projekten, u. a. Directors Lounge, Galerie A & O, Design-Haus e. V. Design-Hof e. V., Untergrundmuseum U 144, es entstanden Bücher, Kataloge, Broschüren, Internet-Seiten, Graphic- Design-Arbeiten
seit 2007
freie künstlerische Arbeiten

Weltenbaum

In Zusammenarbeit mit Schülern des Bohnstedt-Gymnasiums Luckau
Dem Projekt vorausgegangen ist eine intensive Arbeit mit interessierten Gymnasiasten und Kunstlehrerinnen. In seminaristischer Form wurde die Migrationsbewegungen als wiederkehrende zeitlose Erscheinung in unterschiedlichen Formen bis hin zu eingewanderten Pflanzen thematisiert. In der Kerninstallation Weltenbaum sind ausrangierte Schuhleisten als Symbole für erzwungene Wanderungen in loser Hängung gruppiert, die auf dem Rasen jeweils in Halbkreisform angeordnet, von stilisierten Gewehrläufen und von eindringender Flora, die sich invasiv ausbreitet, kommentiert. Auf einer Legenden-Stele und einer Info-Bild-Tafel dokumentieren Schülerarbeiten das breit angelegte immerwährende Thema.
Rainer Görß ist bekannt dafür, dass er den Leuten etwas zumutet. Ihn reizt das schwer Verdauliche, das Nachdenken, Widerspruch oder Zustimmung provoziert. Im Zusammenwirken mit Ania Rudolf und den Gymnasiasten entsteht eine mehrteilige Raum-Installation, die viele Fragen aufwirft und keine vorgefertigten Antworten bereithält. hs


Übersiedler Land Brandenburg 2020

Unser kleiner Hof in der Nähe von Müncheberg auf dem freien Feld ist Ergebnis einer Flüchtlings und / oder Vertriebenen Geschichte der meinerseits stiefgroßväterlichen Familie R.S. […] Die Flüchtlingsfamilie aus Schlesien kam hier in einem Dorf in Brandenburg an und wohnte zunächst drei Jahre mit anderen Flüchtlingen im Schloss des hiesigen Gutes. Deren Herrschaften waren wohl in den Flüchtlingskettenreaktionen wiederum gen Westen geflüchtet. […] Haus und Hof sind schlicht, aber von Grund auf eigenhändig, aus der Arbeit der Flüchtlings Generation entstanden. Am alten Allmende Anger, auf dem blanken Acker, fingen sie aus dem Rucksack mit etwas „Neubauern“ Grund unter den Füßen bei Null wieder an. Der Großvater war Stellmacher und Landwirt in einer Person, die Ehe- und Hausfrau pflügte den Acker mit dem Ochsen, beherrschte Garten, Tier und Pflanzenzucht, Pflege und Verarbeitung. Das Wasser kam aus der Hofpumpe, die Wintervorräte wanderten in Keller oder Speisekammer und waren vorsorglich sicher angelegt.   Rainer Görß, Auszug aus einem im Koffer platzierten Text

      Jost Löber

Jost Löber
Groß Pankow

Webseite: www.jost-loeber.de

Jost Löber

Lebt und arbeitet in 16928 Groß Pankow, OT Horst

VITA
1989 – 93
Studium an der Hochschule für Kunst und Design in Halle, Bereich Grafik
1993 – 97
Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Bereich Freie Kunst
seit 1993
gemeinsam mit Katja Martin Aufbau eines Atelierhauses in Horst / Groß Pankow / Prignitz
seit 1995
Installation in der Landschaft
seit 1998
Mitglied im Verband bildender Künstler Brandenburg
seit 1999
Skulpturen aus Stahl für den Außenbereich
2005/06
Gründung der Künstlerkooperative atelier im grünen mit Katja Martin (Kommunikation zu künstlerischen Prozessen) Aufbau des Skulpturengartens in Horst / Groß Pankow / Prignitz
2011/12
Kunst- und Forschungsprojekt des Thünen-Instituts Mecklenburg-Vorpommern und der Fluss e. V. Perleberg
2013-14
Projektarbeit an Schulen zur Gestaltung von Schul- und öffentlichen Räumen
2016-17
Teilnahme an d.art – didaktische Weiterbildung für Künstler / Uni Potsdam
2017
Kunsttandem „Unser Perleberg“ mit Gymnasiasten und Geflüchteten

 

Offene Arme

Die Offenen Arme sind mit einem eher kunstfremden Alltagsmaterial „gemalt“. Der Feuerwehrschlauch kommt aus dem eher kunstfernen Bereich des Rettungswesens. Ein Paar Arme und ausgestreckte Hände – einfach wie ein Emoji. Offene Arme will zu dem im Thema angefragten Feindbild etwas hinzufügen, ein mit mehreren Schichten angelegtes Freundbild. Die damit bezogene Installation aus Stahlrohr, baut auf der geometrischen Form des Halbkreises von 12 Metern Durchmesser auf. Sie liegt auf der Wiese am Uferweg und schreibt eine raumbildende Zeichnung in die Umgebung. Der solcherart gegliederte Raum lädt zum Betreten ein, wobei sich dem Besucher eine weitere Ebene der Vollendung anbietet. In diesem Raum können die Besucher sich selbst in die Position eines „Subjektes mit den offenen Armen“ versetzen und in die Welt schauen.  Jost Löber, März 2020

 

Kunstausstellung / Standorte


Kunstpreis


Wegen der durch den Covid-19 Virus hervorgerufenen Einschränkungen wird der Kunstpreis 2020 ausnahmsweise erst am Ende der Spektrale im September vergeben.

Die gläserne Skulptur wird auch 2020 in bewährter Qualität von der Glaskünstlerin Beate Bolender aus Kasel-Golzig gestaltet.

Schülerprojekte


mit dem Bohnstedt-Gymnasium und Rosa-Luxemburg-Grundschule in Luckau

In den mit Lehrern und Schülern gemeinsam zu erarbeitenden Projekten geht es v. a. darum, anhand von konkreten Erscheinungen aus der Luckauer Stadtgeschichte das Geschichtsbewusstsein unter Schülerinnen und Schülern zu stärken.


Die Künstlergruppe Rainer Görß & Ania Rudolph werden gemeinsam mit Gymnasiasten ein Kunstprojekt entwickeln und realisieren, das gleichberechtigt Aufnahme in die Spektrale 9-2020 finden wird.

Bertreut wird das Projekt von Susann Karras und Frau Kopitzsch, die bereits 2018 eine enge Verbindung zur Spektrale 8-2018 gehalten haben.



Gemeinsam mit dem Geschichtslehrer Volker Böhme werden Gymnasiasten Zeit und Ereignisse um 1945 recherchieren.
Zwei Erscheinungen stehen im Fokus dieser temporären Geschichtswerkstatt:
  • Werwölfe in Luckau. Nachforschungen zur Untergrundorganisation der Nationalsozialisten und der Umgang der sowjetischen Besatzungsmacht mit Werwölfen und solche, die dafür gehalten wurden.
  • Nachforschungen zum Umgang mit dem Oberstudiendirektor und Gymnasialdirektor Friedrich Hünermann (NSDAP), der am 24. Mai 1945 im Zuchthaus Luckau inhaftiert und später auf sowjetischen Befehl als sogenannter Terrorist erschossen wurde.

Bertreut wird das Projekt von Susann Karras und Frau Kopitzsch, die bereits 2018 eine enge Verbindung zur Spektrale 8-2018 gehalten haben.



In Zusammenarbeit mit Kindern, die als Flüchtlinge seit 2016 nach Luckau kamen und nun an der Rosa-Luxemburg-Grundschule unterrichtet werden, sollen deren aktuelle Flüchtlingserfahrungen in ein gemeinsames künstlerisches Projekt einfließen.

Die Glaskünstlerin Beate Bolender hat mit der Direktorin Gerlinde Sander bereits in der spektrale 8-2018 ein sehr erfolgreiches Projekt mit 10 Schülerinnen und Schülern aus Afghanistan, Syrien und Deutschland durchgeführt. Das Ergebnis ist seitdem dauerhaft in der Grundschule ausgestellt.


Veranstaltungen im Rahmen
der Spektrale 9


Mit Ausnahme der Vernissage am 17. Mai 2020, die wegen der durch die Covid-19 Epidemie bedingten Einschränkungen ausfallen wird, stehen alle angekündigten Veranstaltungen bis auf weiteres unter Vorbehalt. Wir informieren aktuell auf dieser Seite und in der Tagespresse.


17. Mai 2020, 11 Uhr | Kulturkirche Luckau

Vernissage

Moderation: Herbert Schirmer

Pünktlich um 11 Uhr trafen sich Veranstalter und Künstler, unter Einhaltung des gebotenen Mindestabstandes, zu einer kleinen Eröffnung. Bei einem anschließenden lockeren Spaziergang über das Ausstellungsgelände haben die Künstler ihre Beweggründe, dass Thema so in ihrem Werk umzusetzen, dargelegt.​



28. Mai 2020, 19 Uhr | Kulturkirche Luckau

Germany Year Zero – Deutschland im Jahre Null

Ein italienischer Film von Roberto Rosselini aus dem Jahr 1948. Rosselini (1906-1977) war ein Wegbereiter der italienischen Filmschule des Neorealismus. Er gilt als einer der bedeutendsten Regisseure der Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Gezeigt wird die Geschichte eines 12-jährigen Jungen, der sich im Nachkriegsdeutschland in einer Welt, die durch Hunger und Überlebenskampf geprägt ist, um den Unterhalt seiner Familie kümmern muss. Die Handlung spielt in der Ruinenstadt Berlin.

Öffentliche Veranstaltung der Spektrale 9 In Zusammenarbeit mit dem Bohnstedt-Gymnasium Luckau – Schülerprojekt



25. Juni 2020, 19 Uhr | Kulturkirche Luckau

Flüchtlinge und Vertriebene 1945 in Luckau und Umgebung

Impulsreferat Thomas Mietk, Archivleiter Kreisarchiv LDS
Podiumsgespräch mit Thomas Mietk, Kreisarchiv LDS, Helga Tucek, Museumsleiterin i. R.
Moderation: Herbert Schirmer

Öffentliche Veranstaltung der Spektrale 9 in Zusammenarbeit mit dem Bohnstedt-Gymnasium Luckau



23. Juli 2020, 19 Uhr | Kulturkirche Luckau

Völkerwanderungen in der Moderne.
Heimat. Verlust oder Gewinn?

Vortrag mit Dr. Reinhard Blänkner. Prof. i. R. bis 2017 an der VIADRINA-Universität Frankfurt (Oder); seitdem Senior-Scholar an der kulturwissenschaftlichen Fakultät daselbst

Öffentliche Veranstaltung der Spektrale 9



27. August 2020, 19 Uhr | Kulturkirche Luckau

Kirche als Obdach 1945 und heute?

Umgang mit Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg und mit Geflüchtete in der Gegenwart
Martin Meyer, Ev. Pfarrer in St. Nikolai Luckau
Impulsreferat
Gesprächsrunde: Marita Riehm, Aktionsbündnis Mensch Luckau; Zeza Reza, Künstler aus dem Iran, Harry Müller, Bürgermeister von Luckau i. R., Carsten Saß, Beigeordneter und Dezernent für Soziales, Jugend, Gesundheit und Kultur, Martin Meyer, Pfarrer in St. Nikolai

Öffentliche Veranstaltung der Spektrale 9



17. September 2020, 15 Uhr | Kulturkirche Luckau

Finissage

Abschlussveranstaltung mit den Künstlern der Spektrale 9

Keine öffentliche Veranstaltung



17. September 2020, 19 Uhr | Kulturkirche Luckau
Öffentliche Veranstaltung der Spektrale 9

Die Abenteuer des Werner Holt

DEFA-Film … Einige Filmszenen mit Flüchtlingen wurden im Stadtraum von Luckau gedreht.
Kurzinhalt: Werner Holt und Gilbert Wolzow sind Freunde seit der Schulzeit. Halbe Kinder noch, liegen sie im Frühjahr 1945 in einer Stellung im Osten Deutschlands, die sie gegen die anrückende Rote Armee verteidigen sollen…

weiter lesen »

mehr lesen Wolzow hat das Kommando der kleinen Truppe an sich gerissen und befiehlt dem Funker Holt, Verbindung mit dem Regiment herzustellen. Während des Funkens erinnert sich Holt an die entscheidenden Stationen seines Lebens: den Beginn seiner Freundschaft mit Wolzow, die gemeinsame Meldung zum Militär, die Begegnung mit dem Tod beim ersten Einsatz als Flakhelfer, das erotische Erlebnis mit einer SS-Offiziersfrau, das ihn anekelte. Für die humanistische Gesinnung seines Vaters fehlte ihm damals das Verständnis. Langsam jedoch wandelt sich seine Haltung. Beim Einsatz gegen slowakische Partisanen hat er der jungen Milena zur Flucht verholfen. Dann konnte er auch den Schulfreund Gomulka verstehen, der zum „Feind“ übergelaufen war. Die russischen Panzer rollen an, können aber noch einmal zurückgeschlagen werden. Als Wolzow einen 16jährigen erschießt, der aus Angst fliehen will, begehrt Holt auf und entwaffnet ihn. Er bringt ein Maschinengewehr in Stellung und mäht ein SS-Durchhaltekommando nieder. Dann verläßt er die Stellung und macht sich auf den Weg zu Gundel, die auf ihn wartet und mit der er ein neues Leben beginnen will. (Quelle: Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992)

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Künstler

Veranstaltungen


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1 Eintrag
Stadthaus aus Berlin schrieb am 13. Mai 2020 um 21:38
Heute in den RBB-Nachrichten von Ihrer Ausstellung gehört. So traurig das Thema, so sehr freue ich mich auf die Freiluftausstellung. Schade, daß alle Veranstaltungen nur am Abend sind, Über einen so langen Zeitraum fände ich 2 oder 2 "Tages-Themen-Höhepunkte" schön, vielleicht an Wochenendtagen.
Schade auch, daß es keinen Hinweis für "öffentlichReisende gibt. Findet man sicher selber raus, wie man mit Fahrrad / Bahn / Bus anreisen kann.Mit besten Wünschen für eine gut besuchte Ausstellungssaison.
Eva Stadthaus
Administrator-Antwort von: SuperAdmin
Hallo Frau Stadthaus, Danke für ihr Interesse. Bis vor kurzem wußten wir noch garnicht ob wir diese Ausstellung überhaupt durchführen können. Ob wir Veranstaltungen durchführen können ist derzeit noch offen, den Hinweis zur Anreise werden wir gern umsetzen. Vielen Dank, Holger Wieloch

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